Kein Tag wie der andere
Unsere Mitarbeitenden auf dem Bau leisten jeden Tag erstaunliche Arbeit. Einer davon ist Nicolo Bardill, der als Vorarbeiter in der Region Zentralschweiz im Einsatz ist. In seinem ehrlichen und direkten Bericht von Ende November gibt er einen eindrücklichen Einblick in seinen Arbeitsalltag. Vielen Dank, Nicolo, für deine tollen Zeilen!
«Seit Anfang Juli schufte ich mit meiner vierköpfigen Gruppe an der Schulhausstrasse in Schindellegi. Es ist die erste grössere Baustelle, auf der ich die Fäden in der Hand halte. Entsprechend gross ist die Herausforderung. Doch die Cellere Bau AG bietet mir ein ideales Umfeld, um mich dieser Aufgabe zu stellen.
Die Schulhausstrasse war eine in die Jahre gekommene Dorfstrasse, die am Primarschulhaus Maihof in Schindellegi vorbeiführt. Es war höchste Zeit für eine Totalsanierung. Erfreulicherweise erhielt die Firma Cellere den Zuschlag für das Projekt, das fast alle Facetten der Strassenbaukunst abdeckt. Neben dem Bau neuer Werkleitungen aller Art wird das ganze Entwässerungs- und Kanalisationskonzept in Form eines neuen, ausgeklügelten Trennsystems ersetzt. Eine neue Stützmauer vergrössert den Pausenplatz der Schule und schliesslich wird der ganze Oberbau mit Randabschlüssen und Belägen optisch aufgewertet. Des Weiteren können wir uns kaum über mangelnde Platzverhältnisse beklagen. Das Einzige, was dem Baubetrieb nicht so entgegenkommt, sind die wilden Scharen von Schülerinnen und Schülern, die jeden Tag zur Schule strömen. So müssen wir die Fussgängerführung gut im Auge behalten, was nicht immer ganz einfach ist. Die Erstklässler, geschweige denn die Kindergartenkinder verstehen die Signale, Pfeile und Markierungen am Boden noch nicht wirklich, was man ihnen nicht übel nehmen kann. Also blieb uns nichts anderes übrig, als den Baustellenbetrieb während der Hauptzeiten sehr rücksichtsvoll zu gestalten. Inzwischen haben wir uns daran gewöhnt und sind uns auch nicht zu schade, Schülern mit Arbeitsblättern, die sie auf der Rohplanie verloren haben, hinterherzurennen. Ihrerseits hört man meist, Baustellen seien blöd, und trotzdem bleibt manch ein kleiner Knirps verträumt vor dem gigantischen Pneubagger stehen. So läuft das, wenn Schulen und Baustellen aneinandergeraten.
Ich bin kürzlich 26 Jahre alt geworden und habe vor knapp zehn Jahren meine Lehre als Landschaftsgärtner abgeschlossen. Nachdem ich meinen grünen Daumen eine Zeit lang ausgelebt hatte, verbrachte ich als motivierter Handlanger ein aufregendes Praktikum auf der grossen Bellevue-Baustelle im Herzen der Stadt Zürich. Das begeisterte mich so sehr, dass mir klar wurde, dass ich eine Zweitausbildung als Strassenbauer absolvieren will. Dies bereue ich heute in keiner Weise, auch wenn ich den grossen Spielraum für Kreativität in den Gärten im Strassenbau manchmal etwas vermisse. Schliesslich landete ich vor knapp zwei Jahren bei der Firma Cellere. Ich werde, wenn alles wie geplant läuft, im März die Weiterbildung zum Vorarbeiter abgeschlossen haben und bereits die Polierschule besuchen. In dieser Beziehung fördert mich mein Arbeitgeber bereitwillig, was ich sehr schätze.
Hier auf unserer Baustelle in Schindellegi ist es meine Aufgabe als Vorarbeiter, die Arbeitssicherheit sowie die Qualität und den Fortschritt der Bauarbeiten sicherzustellen. Hierfür ist es unumgänglich, die verschiedenen Materialien immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu haben. Deshalb lerne ich immer besser,den Bauablauf bereits über Wochen hinweg vorauszudenken. Weiter bin ich hauptverantwortlich für die Stimmigkeit aller Lagen, Linien und Höhen des Projekts. Dafür steht mir nebst anderen technischen Hilfsmitteln mit dem Tachymeter eine absolute Wunderwaffe treu zur Seite. Dieses Gerät begeistert mich immer wieder aufs Neue, da ich bei meinen Erkundungsreisen durch die Software auf unglaubliche Fähigkeiten stosse. Ich finde es wichtig und spannend, dass wir beim Unternehmen mit dem technischen Fortschritt mitgehen, und denke, dass dies den manchmal unterschätzten Beruf auch in der Berufswahl attraktiver macht. Weiter fallen auch die vollumfängliche Rapportierung der Arbeit, das Ausmessen, die Kommunikation mit allen Baubeteiligten und die Bestellung der Pizzas am Freitagvormittag in meinen Aufgabenbereich. Das Spannende an meiner Tätigkeit ist, dass es, selbst wenn bei einem selber die Kernaufgabe mal gut läuft, immer noch so viele Details gibt, in denen man sich verbessern kann.
Am schönsten ist es, wenn der Arbeitstag reibungslos funktioniert: Dann ziehen die Maschinisten den Löffel ihres tonnenschweren Kolosses energisch, aber zentimetergenau durch den Aushub. Lastwagen kurven über die Baustelle. Der Beton wird pünktlich und aufs Korn genau auf den Platz gekippt. Konzentrierte Bauarbeiter verlegen Rohre in metertiefen Graben und betrachten schliesslich das vollbrachte Werk. Strassenbau ist absolutes Teamwork. Wenn wir nach so einem Tag unsere Helme an die Kleiderhaken in der Baracke hängen, sind wir für einen Moment einfach nur glücklich.
Selbstverständlich gibt es auch andere Tage. Tage, an denen man gut gewillt einen Absperrbock richten will, einem dabei aber gleich vier, fünf umliegende Latten aus der Halterung fallen. Doch wenn ich unsicher bin, greife ich ohne Zögern zum Hörer und melde mich bei erfahrenen Polieren aus dem Team, die mir stets mit Rat und Tat zur Seite stehen. Im Allgemeinen erlebe ich beim Familienunternehmen von den Strassenbauern über die Magaziner bis zu den
Bauführern eine aussergewöhnliche Hilfs- und Einsatzbereitschaft.
Jetzt stehen schon bald die Weihnachtsferien an, während derer ich mich erhole und einen Gang runterfahre. Als Nächstes werde ich einen Schneider aufsuchen und mir auf den Arbeitspullover eine Tasche mit Reissverschluss nähen lassen – sozusagen einen mobilen Briefkasten. So kann ich ab nächstem Jahr meine Pläne und Lieferscheine immer ordentlich wie ein Känguru sein Junges bei mir herumtragen. Natürlich alles im Cellere-Design und in entsprechender Warnkleidungsklasse.»
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