Andermatt, Gotthardpassstrasse
Am Gotthardpass sanieren wir zusammen mit unserem ARGE-Partner auf einem Abschnitt von dreieinhalb Kilometern die Strasse. Das Projekt ist aus mehreren Gründen aussergewöhnlich: Zum einen sind die klimatischen Bedingungen herausfordernd, zum anderen fliesst hier der Reiseverkehr ins Tessin und nach Italien.
An der Gotthardpassstrasse führen wir klassische Tief- und Strassenbauarbeiten sowie Brückensanierungen durch. Die Strasse wird von 2018 bis 2021 verbreitert und neu eingebaut. Die lange Dauer ist darauf zurückzuführen, dass wir jeweils nur von April bis Oktober arbeiten können. Während der anderen Monate ist der Boden auf knapp 1500 Metern über Meer gefroren und es herrschen winterliche Bedingungen. Aber auch im Sommer ist das Klima nicht zu unterschätzen. Während es morgens noch frostig ist, kann das Thermometer nachmittags bis zu 28 Grad anzeigen.
Bachfreilegung und Grundwasserschutzzone
Mitten in der Grundwasserschutzzone erstellen wir einen neuen Bachdurchlauf. Der Schutz des Grundwassers steht dabei im Vordergrund und führt dazu, dass wir unsere Maschinen nur an bestimmten Plätzen abstellen dürfen. Eine weitere Besonderheit ist, dass der Schienenverkehr der Matterhorn Gotthard Bahn parallel zur Strasse geführt wird. Somit müssen die Arbeiten von einem Sicherheitswärter begleitet werden. Unsere Mitarbeiter aus der Zentralschweiz arbeiten jeweils in Schichten von 5 bis 14 Uhr oder von 14 bis 22 Uhr, und dies von Montag bis Samstag. Während dieser Zeit wird auf der einen Spur gearbeitet und auf der anderen der Verkehr geleitet. Während der Sommerferien kommt noch eine weitere Auflage hinzu: Ab Freitagmittag müssen jeweils beide Spuren für den Verkehr freigegeben werden, was eine exakte Planung erfordert. Der zuständige Bauführer Maurizio Faccadio erläutert: «Jeweils bis Donnerstagabend müssen wir sämtliche Gräben wieder schliessen und den Belag einbauen, damit beide Spuren für den Verkehr genutzt werden können.» Der Reiseverkehr hat aber auch Auswirkungen auf die Zulieferung. Die Materialien werden über dieselbe Route geliefert, wo der Normalverkehr erfolgt, und bei hohem Verkehrsaufkommen führt dies zu unvorhersehbaren Verzögerungen.
Ein kleines, eingespieltes Team
Trotz der aufwendigen Umstände arbeiten hier jeweils nur sechs bis zwölf Mitarbeiter. Der verantwortliche Polier, Antonio Faccadio, arbeitet seit 36 Jahren bei Cellere und kennt sich so gut aus, dass der Bauführer Maurizio Faccadio nur ein- bis zweimal pro Woche vor Ort sein muss. Die beiden Hauptverantwortlichen haben nicht aus Zufall denselben Namen, sondern sind Vater und Sohn. Dass der Sohn auf der Baustelle der Chef ist, sei kein Problem. «Wir funktionieren gut miteinander, da wir Geschäftliches und Privates trennen. Nach der Arbeit bin ich nicht mehr sein Chef», erklärt Maurizio schmunzelnd.
Bauherrschaft
Bundesamt für Strassen (ASTRA)
Bausumme
CHF 16'000'000.-
Bauzeit
2018 bis 2021
Jeweils Mitte April bis Mitte Oktober
Zahlen
40 000 m² Fräsfläche
25 000 m² Planiefläche
9000 m Randabschlüsse
11 000 t Belag
Leistungen
Tiefbau- und Strassenbauarbeiten
Wasserbauarbeiten