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Sitterviadukt in Appenzell

Infrastrukturbau

Die Appenzeller Bahnen beauftragten uns mit der Sanierung des 120 Jahre alten Sitterviadukts in Appenzell. Beim 296 m langen Viadukt handelt es sich um das grösste Brückenbauwerk der Appenzeller Bahnen und um eine der längsten Eisenbahnbrücken in der Schweiz. Unsere Abteilung Infrastrukturbau widmete sich gemeinsam mit regionalen Mitarbeitenden aus St.Gallen und Münchwilen der spannenden Herausforderung

Das Viadukt besteht aus drei Gewölbebrücken sowie je einer Stahlbrücke über die Sitter und über die Weissbadstrasse. Die Sanierung der Gewölbebrücken übernahmen wir. Den Bestand der Tragkonstruktion bildete ein bindemittelarmer Stampfbeton. Dieser wurde im Laufe des 20.Jahrhunderts mit Spritzbeton stabilisiert, enthielt jedoch undichte Stellen, weshalb in den letzten 120 Jahren Wasser in die steinernen Bögen floss. Um dies künftig zu verhindern, sollte ein neuer Schottertrog aus Beton gebaut werden.

Neuer Schottertrog
Anfang 2024 begannen wir mit dem Aushub des Gleisschotters und dem Rückbau des bestehenden Schottertrogs aus Stampfbeton. Für den neuen Trog verwendeten wir vorfabrizierte und vorgespannte Trog-Elemente in Waschbeton-Optik. Das Platzieren der 10 t schweren Elemente forderte von unseren Mitarbeitenden vor Ort präzises Arbeiten und Teamwork. Die Elemente wurden mit einem Kran in die Höhe gebracht und an die vorgesehene Stelle auf dem Viadukt platziert.

Instandsetzung Spritzbeton und Graffitischutz
Die Konsol- und Abdeckstein-Konstruktion ersetzten wir 1:1 mit Granitsteinen. Das Geländer erneuerten wir über die gesamte Länge. Da sich die Fassade der Tragkonstruktion über die Jahre hinweg abgenutzt hatte, setzten wir diese instand. Dazu bereiteten wir die fehlerhaften Stellen mit Wasserhöchstdruck vor und verputzten sie neu. Zum Schluss trugen wir auf einer Fläche von 2800 m2 einen Anti-Graffitischutz auf.

Arbeiten Tag und Nacht
Da der öffentliche Verkehr auf das Viadukt angewiesen ist, galt es, ein straffes Bauprogramm einzuhalten. Im Frühling wurde während vier Wochen die Stahlbrücke, die ebenfalls saniert wurde, weggetragen und durch eine Hilfsbrücke ersetzt. Aus diesem Grund ordnete man für einen knappen Monat eine Vollsperrung des Zugverkehrs an, was uns die Möglichkeit gab, durch den Bahnverkehr ungestört zu arbeiten. Diese Zeit nutzten wir für einen Zweischichtbetrieb an sechs Tagen in der Woche. Zeitweise waren bis zu 50 Mitarbeitende vor Ort, um die Sanierung voranzutreiben.

Dank von den Appenzeller Bahnen
Wir standen in stetigem Austausch mit den Appenzeller Bahnen. Deren Projektleiter, Stefan Holenstein, war sehr zufrieden mit der geleisteten Arbeit: «Die Zusammenarbeit war angenehm und lösungsorientiert. Auch in der anspruchsvollen Intensivphase von Mitte März bis Mitte April konnten die Arbeiten in der geforderten Qualität und innerhalb der Termine erledigt werden. Die Appenzeller Bahnen bedanken sich beim Baustellenpersonal für die Erfüllung dieses Auftrags.» Nach der Vollsperrung galt es, die Arbeiten in Gleisnähe unter laufendem Verkehr fortzuführen. Ein darauf abgestimmtes Sicherheitskonzept war notwendig.

Auf die nächsten 100 Jahre
Mitte Juli 2024 schlossen wir stolz unseren Teil der Brückensanierung ab. Das Viadukt wurde gemäss Denkmalschutz nicht modernisiert, sondern noch mehr dem Ursprungszustand angenähert. Inmitten der bergigen Kulisse kann sich das neue «alte» Bauwerk sehen lassen und sollte weitere 100 Jahre halten.

 

Bauherrschaft
Appenzeller Bahnen AG

Bauleitung
Bänziger Partner AG

Bausumme
CHF 3.2 Mio.

Bauzeit
Januar bis Juli 2024

Zahlen
1200 t Aushub Gleisschotter
360 m Rückbau Schottertrog (aus Stampfbeton)
360 m Setzen der neuen Schottertröge und Vorspannung aufbringen
32 neue Ablaufgewerke einbauen
360 m neue Abdichtung Schottertrog zu Stampfbeton-Tragkonstruktion
720 m Rückbau, Aufbereitung u. Teilersatz der Konsol- und Abdecksteine
720 m Rückbau und Ersatz Geländer
7 Fahrleitungsmast-Konsolen montieren
320 m² Instandsetzung des bestehenden Spritzbetons auf Stampfbeton
3300 m² Applikation denkmalpflegekonformen Verputzes auf Spritzbeton
2800 m² Applikation Anti-Graffitischutz in Abstimmung mit Denkmalpflege

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