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Schutz vor Naturgewalten

Infrastrukturbau

Wir erhielten den Auftrag zur Instandsetzung der Cunterstrasse auf 1253 m ü. M. –einem Abschnitt von rund 650 m zwischen den Ortschaften Mon und Salouf in Graubünden. Im Zentrum stand für uns dabei der Bau einer 165 m langen Betonstützmauer auf der Talseite sowie einer 55 m langen Betonstützmauer auf der Bergseite der Strasse. Die Arbeiten realisierten wir als Subunternehmer der lokal ansässigen Unternehmung Luzio Tiefbau AG. Das Tiefbauamt des Kantons Graubünden hat die Arbeiten als Zwei-Jahres-Los vergeben. Im Jahr 2022 durften wir bereits das Baulos Nr. 1 mit einer 120 m langen Betonstützmauer ausführen.

Mitten in der idyllischen Berglandschaft mit kleinen Dörfern führt die Cunterstrasse von Mon nach Salouf. Hier kommen die heimischen Naturgewalten besonders zum Vorschein, denn der Hang ist in ständiger Bewegung und rutscht. Die Strassen müssen gesichert werden. Die Baustelle liegt im Tal gegenüber dem aus den Schweizer Medien bekannten Brienzer Bergrutsch. Für die Absicherung der Bergstrasse erstellten unsere Mitarbeitenden die Schwergewichts-Stützmauern in Ortbeton.

1.8 m breite und 9 m tiefe Schachtfundationen
Als Erstes führte die Luzio Tiefbau AG die grossvolumigen Erdarbeiten und die Tiefenfundation aus. Dazu gehörten 21 bis zu 9 m tiefe und im Durchmesser 1.8 m breite Bernold-Schachtfundationen, die auf den tiefer liegenden stabilen Schichten zu stehen kamen. Dabei hob das Unternehmen die Erde schachtförmig aus und baute breite Bernold-Stahlröhren ein, die wir bewehrten und anschliessend mit Beton verfüllten. Nach dieser Fundation erstellten unsere Mitarbeitenden das Fundament und die Stützmauern. Dies war bei der talseitigen Mauer besonders herausfordernd, da wir mit einhäuptigen Schalungen arbeiten mussten.

Halten die Anker in den alten Mauern?
Die Aufnahme des Schalungsdrucks ist dabei viel aufwendiger als bei einer gängigen doppelhäuptigen Schalung. «Die Schalung haben wir an die bestehende alte Stützmauer sowie an die Gunitwand – die Baugrubensicherung – verankert. Es brauchte von uns sehr viel Feingefühl, um die  entsprechende Schalungskonstruktion und auch die Beto- niergeschwindigkeit abzustimmen. Zudem mussten wir ständig überprüfen, ob die Anker in den alten Mauern halten», erklärt der zuständige Polier Giovanni Mammone. Die verbauten Schalungsanker wurden vorgängig stets mit einem Ausziehgerät auf ihre Zugfestigkeit überprüft. An manchen Stellen sind die Betonmauern bis zu 2.3 m breit. Bei dieser grossen Menge Beton ist auch der Druck beim Einfüllen sehr gross. Um das erfolgreiche Ergebnis zu gewährleisten, montierten wir zusätzliche Schrägstützen und überprüften die Schalung beim Betonieren permanent.

Kordon trotzt Schneeräumung und Streusalz
Zuletzt erstellten wir auf den Stützmauern den Kordon, bei dem wir als Korrosionsschutz verzinktes Bewehrungseisen verwendeten. Der Kordon schliesst die Mauer ab und war in der Herstellung sehr aufwendig: Er muss den Winterverhältnissen standhalten können. Da die Kordon-Köpfe der Schneeräumung und dem Streusalz des Winterdiensts am meisten ausgesetzt sind, werden sie viel mehr belastet.

Zusätzliche Betonstützmauer von über 6.5 m Höhe
Im Laufe des Frühjahrs 2024 und mit zunehmendem Baufortschritt stellte sich infolge der gegebenen Geologie heraus, dass bergseitig eine zusätzliche Betonstützmauer notwendig sein würde. Die Planung dazu trieb der zuständige Bauleiter des Tiefbauamts schnellstmöglich voran, sodass nach den Sommerferien bereits mit dem Bau begonnen werden konnte. Diese Mauer wurde jedoch nicht als Schwergewichts-, sondern –aufgrund ihrer Höhe von über 6.5 m – als Wickelstützmauer geplant und ausgeführt. Wir passten dazu unsere Baustelleneinrichtung an und montierten zusätzlich einen Kran, um die hohe Mauer optimal zu erstellen.

Betonlieferungen richten sich nach Postauto-Fahrplan
Für unsere Mitarbeitenden war nicht nur der steile, rutschende Hang eine grosse Herausforderung, sondern auch der Verkehr. Für die Zulieferer gab es keinen genug grossen Abstellplatz direkt neben der Strasse. Da auf dieser Strasse das Postauto verkehrt, mussten wir die Betonlieferungen aus der Region auf den Fahrplan abstimmen. Sobald ein Fahrzeug die Strasse passieren wollte, hatten die Zulieferer und unsere Baumaschinen von der Strasse zu weichen und unsere Mitarbeitenden die Arbeiten für kurze Zeit zu unterbrechen.

«Bewegte» Vermessung
Der sich stets in Bewegung befindende Strassenabschnitt erforderte auch für die Vermessungsarbeiten grösste Aufmerksamkeit des Poliers und des örtlichen Geometers. Das Fixpunktenetz musste ständig abgestimmt, neu vermessen und koordiniert werden. Teils mussten wir sogar Fundationen in der Höhe und der Lage den geänderten Bedingungen anpassen. Rechtzeitig vor dem Wintereinbruch konnten wir die Ort-betonarbeiten abschliessen und die Strasse dem Kanton übergeben. Da auf dieser Strasse das Postauto verkehrt, mussten wir die Betonlieferungen aus der Region auf den Fahrplan abstimmen.

 

Bauherrschaft
Tiefbauamt Graubünden, Bezirk 7

Bausumme
CHF 1.41 Mio.

Bauzeit
August 2023 bis Dezember 2024

Zahlen
1770 m³ Beton
1400 m² Sichtbetonschalung mit 5 m Schaltafeln
2164 m² Schalfläche
163 m Kordon

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