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Ultrahochfester Faserverbundbaustoff im Einsatz

Infrastrukturbau

Die Verbindung zwischen Schinznach-Dorf und Schinznach-Bad bedurfte einer Sanierung. Der Kanton Aargau beauftragte uns damit, die Aarebrücke und die SBB-Brücke zu verstärken. Bei der Verstärkung trugen wir den neuartigen, sehr dichten und beständigen Baustoff UHFB auf. Dieser «Überzug» erhöht die Beständigkeit und die Tragfähigkeit der Brücke. So verlängern wir die Lebensdauer der Brückenkonstruktion, ohne dass sie vollständig ersetzt werden muss.

Die 117 m lange Stahlverbundkonstruktion der Aarebrücke besteht seit dem Jahr 1951 und wird täglich von über 7000 Fahrzeugen passiert.1 Um die Brücke zu verstärken, entfernten wir als Erstes den bestehenden Deckbelag, die Abdichtung und sämtliche Geländer. Das Aufrauen der Betonoberfläche mittels Wasserhochdruckstrahlen mit 2500 bar stellte den Verbund des Baustoffs mit der Konstruktion sicher. Dass dabei kein Spritzwasser in die Aare gelangen durfte, machte die Aufgabe noch spannender. Auf die neu erstellten Konsolköpfe montierten wir die Geländer wieder. Nach dem Verlegen der neuen Bewehrung erfolgte der anspruchsvolle Einbau des sogenannten ultrahochfesten Faserverbundbaustoffs (UHFB) auf die Brückenplatte sowie das angrenzende Trottoir. Dank dieses UHFB-Auftrages wird die bestehende Brückenkonstruktion weitere 50 Jahre halten und muss aktuell nicht vollständig ersetzt werden. Die Erneuerung des Korrosionsschutzes am Stahltragwerk sowie flankierende Uferschutz-, Beton- und Belagsarbeiten runden die umfassende Instandsetzung ab.

Ein Baustoff, der es in sich hat
UHFB ist ein Baustoff, der sehr dicht und hart wird. Dank der Wasserdichtigkeit entfällt insbesondere bei Brückensanierungen der Aufwand zur Wiederherstellung einer Abdichtung. Der «Überzug» erhöht zudem die Beständigkeit und die Tragfähigkeit der Brücke. Da das Material nur eine kurze Bearbeitungszeit zulässt, haben wir vor Ort ein eigenes Mischwerk aufgebaut. Für die Sanierung der 6.5 m breiten Fahrbahn verarbeiteten wir in der Bauphase I rund 160 Säcke mit einem halben Kubikmeter Inhalt und knapp einer Tonne Gewicht. Die zähe Masse floss aus dem stationären Mischwerk in einen Dumper und wir transportierten sie zügig an die Verarbeitungsstelle. In aufwendiger Handarbeit brachten unsere Betonspezialisten dann die 8 bis 14 cm dicke Schicht ein. Der Abzugsbalken sorgte im Nachgang durch Vibration dafür, dass die Masse maximal verdichtet und sauber geglättet war. Damit der frisch eingebrachte UHFB bei der sommerlichen Hitze und der Sonneneinstrahlung nicht zu schnell austrocknete, spritzten wir auf die fertig bearbeitete Fläche weissen Wachs auf.

Zweite Bauphase – zweite Brücke
Im Juli 2022 wurde mit der Instandsetzung der SBB-Brücke die Bauphase II eingeleitet. Auch diese Brücke verstärkten wir erfolgreich mit UHFB. Die weit im Voraus genau definierten Zeitfenster für die Arbeiten in Gleisnähe machten die Koordination nicht einfach, das konstant trockene Wetter jedoch spielte uns gute Karten in die Hände.

Lärmarmer Gussasphalt und Strassenentwässerung
Nachdem wir die Brückenplatte verstärkt hatten, sorgte ein lärmarmer Gussasphalt für reduzierte Schallemissionen. Der komplette Ersatz der Strassenentwässerung garantiert zukünftig, dass kein Oberflächenwasser mehr direkt in die Aare fliessen kann. Eine Ortbetonstützmauer, diverse Werkleitungsarbeiten sowie der Ersatz der Randabschlüsse und der Beläge in der Vor- und Mittelzone machten das Projekt zu einem eigentlichen Paradeobjekt auf unserem Weg «Vom Strassenbauer zum Infrastrukturbauer aus einer Hand». Dank der reibungslosen internen Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Fachspezialisten aus den Sparten «Betonbau und Sanierung» und «Strassen- und Tiefbau» sowie leistungsfähigen und kompetenten Subunternehmern konnten wir das Objekt im Oktober erfolgreich und durchaus mit Stolz der Abteilung Brückenbau des Kantons Aargau übergeben.

 

Bauherrschaft
Kanton Aargau, Abteilung Brückenbau

Projektplanung
Bänziger Partner AG, Ingenieure und Planer

Bausumme
CHF 4.4 Mio.

Bauzeit
Februar bis Oktober 2022

Zahlen
420 m Rück- und Neubau Konsolkopf
1250 m² UHFB als Verstärkung und Abdichtung
530 m² UHFB Splitt Matrix auf Gehweg
70 000 kg Bewehrung
150 m Stützmauer Ortbeton
3000 m³ Konstruktionsbeton
1200 m² Schalung Typ 4-14
1000 m neue Werkleitungen
450 m³ Aushub und Erdbewegung
800 t Walzasphalt
3000 m² Roh-/Feinplanie

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