Mein erster Berufsgedanke war die Baustelle
Bagger und andere grosse Maschinen faszinierten Bauführerpraktikant Samuel Bütler von klein auf. Stundenlang konnte er ihnen zusehen. Ihm war bald klar, dass etwas im handwerklichen Bereich seine berufliche Zukunft sein würde.
Interview mit Samuel Bütler, Bauführerpraktikant Region Zentralschweiz
Als es in der Schule um die Berufslehre ging, war mein erster Gedanke die Baustelle. Deshalb führte mich eine Schnupperwoche zur Leuthard-Gruppe in Merenschwand. Ich kann mich noch gut an diese Zeit erinnern, denn die Temperaturen betrugen während der ganzen Woche bestimmt über 30 °C. Mir hat es aber nichts ausgemacht. Die Eindrücke, die ich aus dieser
Woche mitnehmen durfte, waren ausschlaggebend: Ich wollte eine Lehre als Strassenbauer machen.
Harte erste Wochen auf der Baustelle
Gesagt getan, Bewerbung geschrieben und abgeschickt. Nach kurzer Zeit bekam ich die Mitteilung, dass ich meine Lehre als Strassenbauer im Sommer 2014 bei Leuthard starten dürfe. Die ersten Wochen waren hart, da ich die Arbeit nicht gewohnt war. Mit der Zeit ging es jedoch besser und ich durfte bei allen Arbeiten tatkräftig mithelfen. Ich wurde bei den Mitarbeitenden geschätzt, da ich immer 100 Prozent gab – egal ob es regnete, schneite oder ich 160 °C unter meinen Füssen hatte. Die Lehrzeit verging wie im Flug und nach erfolgreich bestandener LAP war ich sehr stolz, den Titel «Strassenbauer EFZ» zu tragen.
Nächste Station: Asphaltlaborant
Da mein Interesse für Asphalt immer grösser wurde, entschied ich mich, einen neuen Weg einzuschlagen. Per Zufall stiess ich auf ein Jobangebot, das genau meinem Profil entsprach: Asphaltlaborant bei der TFB AG in Wildegg. Am Anfang war mir sehr vieles fremd, nach kürzester Zeit jedoch war ich ein volles Mitglied des Teams. Da ich der einzige Strassenbauer war, konnte ich mein Wissen von der Baustelle bei vielen Arbeiten einbringen – egal ob es Sondagen mit Baugrundbeurteilungen waren oder das Begleiten von Belagseinbauten mit der Isotopensonde. Die selbstständige und abwechslungsreiche Arbeit bereitete mir viel Freude. Da ich in der RS die Lastwagenprüfung absolviert hatte, war ich auch viel mit dem LKW unterwegs und machte ME-Messungen. Dafür reiste ich oft in der ganzen Schweiz umher und sah etliche Baustellen. Immer häufiger konnte ich meine Erfahrungen mit den Messungen den Leuten auf der Baustelle weitergeben und daraus entstanden gute Kontakte mit Bauführern, Polieren und Strassenbauern.
Der Strassenbau und die Bauführerschule rufen
Nach einiger Zeit erkannte ich, dass mir Organisieren, Planen und die Führung bei Arbeiten zu übernehmen, Freude bereitete. Gleichzeitig kehrte das Interesse für den Strassenbau zurück. Deshalb wagte ich mich an die Aufnahmeprüfung zum Bauführer und wurde an der Bauschule Aarau in Unterentfelden angenommen. Am Anfang war es ein komisches Gefühl, nach so langer Zeit wieder den ganzen Tag die Schulbank zu drücken. Dieses Gefühl verging jedoch sehr schnell, da mein Wille, Neues zu lernen, sehr gross war. Die meisten der 13 Fächer waren – obwohl hochbaubasiert – sehr interessant. Gefallen hat mir auch, von Menschen mit den gleichen beruflichen Interessen umgeben zu sein sowie der Austausch verschiedener Arbeitsweisen und Ansichten. Es entstanden Freundschaften und man konnte sich gegenseitig bei den Aufgaben unterstützen. Das Ende des ersten Schuljahres kam immer näher und die Suche nach einem Praktikumsplatz ging los. Für mich war das einfach, da ich genau wusste, dass ich – auch im Hinblick auf meine Kenntnisse von ME-Messungen – mein Praktikum bei Cellere absolvieren möchte.
Als Bauführerpraktikant zu Cellere
Kurz vor dem Start ins Praktikumsjahr war ich ein bisschen nervös. Diese Nervosität verflog jedoch sehr schnell, da ich von allen herzlich empfangen wurde. Dafür war ich sehr dankbar. Inzwischen bin ich seit April im Praktikum und kann sagen, dass es die richtige Entscheidung war. Ich konnte schon vieles lernen und Praxiserfahrung gewinnen. Von der selbstständigen Offertenerstellung bis zur Vorbereitung eigener Baustellen, deren Ausführung und Rechnungstellung war bis jetzt alles dabei. Die Zusammenarbeit mit meinen Arbeitskollegen funktioniert sehr gut. Wenn ich Fragen habe, nimmt man sich Zeit, sie zu beantworten. Die Arbeit ist sehr spannend und herausfordernd, deswegen verlasse ich das Büro jeden Abend mit einem Lächeln. Ich freue mich auf die Zukunft und hoffe, dass diese nach meinem nächsten Schuljahr bei Cellere weitergehen wird.
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