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21.02.2022

Digitalisierung mit BIM

Neue digitale Technologien wie BIM – «Building Information Modeling» – verändern traditionelle Arbeitsprozesse. In der Schweizer Baubranche ist BIM längst noch nicht Praxisalltag, punktet aber, wo angewendet, mit Effizienz und Kostenreduktion. Die Cellere Bau AG verfolgt eine BIM-Strategie, um fit für die Zukunft zu sein.

Beim «Building Information Modeling» (BIM) wird ein Bauobjekt über seinen ganzen Lebenszyklus hinweg digital begleitet: von der 3D-Planung über die Ausschreibung bis zu Bau, Renovation und Abbruch. Alle relevanten Bauobjektinformationen werden in einer zentralen Datenbank gesammelt, alle Bauprojektbeteiligten arbeiten mit denselben Informationen. Das erlaubt den Überblick, spart Zeit, senkt Fehlerquellen und reduziert letztlich die Kosten. Dass bei BIM die gesamte Wertschöpfungskette digital vernetzt wird, erhöht die Komplexität bei der Einführung von BIM in einem Unternehmen.

Schlummerndes BIM-Potenzial
Um BIM koordiniert aufzubauen, hat die Cellere Bau AG einen Spezialisten eingestellt. Roman Stalder hat bei Gesprächen mit Prozessverantwortlichen in allen Regionen erkannt: «Während bei einigen wenigen Projekten schon intensiv mit BIM gearbeitet worden ist, haben andere Regionen zwar schon davon gehört, nutzen die Arbeitsmethode aber nicht, weil kein Know-how vorhanden ist.» Innerbetrieblich fehlten BIM-Begleitpersonen, welche den Bauführern und Polieren den Nutzen von BIM aufzeigten und ihnen mit Rat und Tat zur Seite stünden, sagt Roman Stalder. Der Experte hat auch rund 155 betriebliche Geräte – wie Nivellierinstrumente, Flächen- und Kanallaser, Tachymeter, GPS-Vermessungsstöcke, Robotik- und Totalstationen oder Maschinensteuerungen auf Baggern – auf ihre BIM-Fähigkeit untersucht. Rund 30 Prozent dieser Geräte sind für BIM geeignet. Das entspricht einem guten zeitgemässen Durchschnittswert.

Wettbewerbsfähigkeit steigern
Bislang war der Hochbau der Technologietreiber. «Mittlerweile werden aber auch Strassenbau- und Instandsetzungsprojekte mithilfe von BIM ausgeschrieben und ausgeführt», erklärt Roman Stalder. «Nicht BIM-fähige Unternehmen können sich nicht mehr bewerben und verlieren Aufträge. Um das zu verhindern, ist es unabdingbar, sich mit BIM zu befassen und den Service zu bieten.» Weitere Vorteile von BIM sieht Roman Stalder in der Produktivität, in der Arbeitssicherheit und in der Aufwertung von teils verstaubten Jobprofilen. Bei Cellere könnten beispielsweise Absteckungsprozesse mit weniger Mitarbeitenden schneller erledigt werden oder Maschinisten mit gesteuerten Baggern autonom arbeiten. «Moderne Arbeitsmethoden wirken sich positiv auf unser Berufsbild, das Interesse des Berufsnachwuchses, dessen Ausrüstung und die Arbeitsplatzsituation aus.»

Gezielte Einführung
Roman Stalder möchte BIM gezielt und in nachhaltigen Schritten bei Cellere einführen. Bei der Umsetzung wichtig sei, dass das Unternehmen den Wissensstand über alle Regionen und Bereiche hinweg gleichmässig anhebe. Alle müssten dieselbe digitale Sprache sprechen, damit überregionale Unterstützung möglich sei. BIM-Koordinatoren sollen die Regionen, Geschäftsführer, Kalkulatoren, Bauführer und Poliere begleiten. Nicht nur beim Know-how, sondern auch technologisch will Cellere aufrüsten. So werden zusätzliche Steuerungssysteme auf Baggern und Vermessungsgeräten installiert und eine einheitliche Administrationslösung wird eingerichtet. Dadurch können sämtliche BIM-fähigen Geräte cloudbasiert mit den notwendigen Daten bestückt werden. Via Fernwartungszugriff ist es den BIM-Koordinatoren möglich, die BIM-Anwender – mehrheitlich Poliere und Maschinisten – zu beraten und zu unterstützen. Das Ziel von Cellere ist, bis 2024 über einen gut ausgebildeten Mitarbeiterstab zu verfügen, der sich laufend am Markt und an neuen Technologien orientiert und sein Wissen erfolgsbringend im Unternehmen vermittelt.

Roman Stalder arbeitet seit dem 1. Mai 2021 bei der Cellere Bau AG. Er leitet Grossprojekte und ist für die Umsetzung der BIM-Strategie bei Cellere zuständig. Der gelernte Bauzeichner EFZ mit Zusatzlehre zum Maurer hat eine Ausbildung zum Bauführer an der Bauschule Aarau sowie ein betriebswirtschaftliches Nachdiplomstudium NDS HF absolviert. Roman Stalder verfügt über ein umfassendes Fachwissen bei Infrastrukturbau, Hochbau, Instandsetzung und Strassenbau. Ferner hat er als ehemaliger Leiter einer Planungsabteilung im Strassen- und Infrastrukturbau sein Know-how im Bereich Planung vertieft.



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